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In Büdesheim trifft man immer wieder auf alte Wegekreuze.
In unserer Gegend stehen viele Kreuze und oft fallen sie uns nicht auf. Wir nehmen sie einfach nicht mehr wahr bzw. wir hinterfragen diese Zeitzeugen der Volks-
Allgemeine Beschreibung von Wegekreuzen
Mit einem Flurkreuz, auch Wegekreuz genannt, bezeichnet man ein Kreuz, dass entweder an einer Straße, einer Wegkreuzung, einem Weg, am Feldrand oder im Wald steht. Steinkreuze werden auch Hussitenkreuze, Schwedenkreuze oder Sühnekreuze genannt. Diese Wegekreuze haben meistens eine Höhe von 80 bis 120 cm und eine Breite von 40 bis 60 cm.
Wegekreuze findet man besonders häufig in katholischen Landstrichen. Die meisten ent-
Gedanken eines Wegekreuzes
Unbeachtet steh' ich hier am Wegesrand.
In früheren Jahren viel Beachtung ich fand.
Aufgestellt aus besonderen Grund
hört' ich manch Gebet aus frommen Mund
vom Wanderer, der, mich beachtend, hier verweilte
und nicht in Hetze und Streß gedankenlos an mir vorbeieilte.
Wind, Wetter und Umweltbelastung haben mich arg zerzaust;
auch mancher Autofahrer an mir vorbeirauscht
statt einmal anzuhalten,
in Besinnung die Hände zu falten
und nachzudenken über den Sinn des Lebens;
ob nicht die Hektik und das übertriebene Streben nach Reichtum doch vergebens.
Denke einmal darüber nach,
ob nicht Ruhe und Leben mit Gemach
dazu führen kann,
daß nicht auch deinen Namen man
dereinst als Inschrift in einem Mahnmal wie dem meinen
lesen kann -
mit dem Satz in Stein gemeißelt:
"HIER VERSTARB ER, WEIL ER VON DER EILE WARD GEGEIßELT".
G.V.
In der Gegend um Büdesheim, sind die Wegekreuze überwiegend aus (Bunt-
Auch heute findet man an Straßen und Wegen wieder Wegekreuze aus Holz neueren Datums. Es sind sogenannte Unfallkreuze. Betrachtet man diese Kreuze genau, wird man sehr schnell feststellen, dass die Verunglückten meistens sehr junge Auto-
Die Wegekreuze in Büdesheim kann man in zwei Gruppen zuordnen:
1. In Hoheitsrechtliche Kreuze und
2. In Devotionskreuze
Zu den hoheitsrechtlichen Kreuzen zählen die sogenannten:
Markt-
Grenzkreuze zeigen die Gerichts-
Die zweite Gruppe besteht aus den Devotionskreuzen:
Totengedächtniskreuze (Mord und Totschlag): Diese Kreuze entstanden nach ca. 1650, als die Gerichtsbarkeit in weltliche Hände überging. Sie sind Sühnekreuze und beinhalten als Inschrift tragische oder besondere Ereignisse mit den Namen der Verunglückten, Datum und Hergang der Tat.
Kriegskreuze: Sie erinnern an einzelne gefallene Soldaten, aber auch an Zivilpersonen, die im Krieg umgekommen sind.
Unfallkreuze sind mit den Grabkreuzen verwandt. Sie haben Ähnlichkeit mit den Totengedächtniskreuzen und weisen auch deren Inschrift auf.
Dank-
Andachtskreuze erkennt man durch die Anrufung der Heiligen, in der Regel die Namenspatronen. „Gott zu Ehren" findet man meistens als Inschrift. Name und Erstellungsjahr sind in der Regel immer vorhanden. Diese Kreuze dienten zum Erflehen eines Gebetes für die armen Seelen.
Pilgerkreuze sind Andachtsstätten, Orientierungshilfen (Wegweiser) und auch oft Erinnerungsmale für die auf der Pilgerfahrt verstorbenen Pilger. In unserer Gegend findet man sie besonders auf Strecke „Niederrhein -
Prozessionskreuze wurden aufgestellt z. B. für die Flurbegehungen an den Bitttagen vor Christi-
Flussfälle: Die sieben Flussfälle wahrscheinlich die Vorläuferform der vierzehn Stationen des Kreuzweges. Sie werden, nach einem alten Brauch in der Eifel seit dem 15. Jahrhundert noch bis zum Ende des 19. Jahrhunderts, mit Bittgängen der Kinder, die an den einzelnen Stationsbildern um die schnelle Erlösung hoffnungslos Kranker baten, in Verbindung gebracht.
Wetterkreuze sind den Prozessionskreuzen zuzuordnen und dienten zur Abwehr von Gewitter und Hagel, zum Schutz von Menschen und Tier und zum Gedeihen der Feldfrüchte. Zu erkennen meistens an der Inschrift oder aber durch die Abbildung des „hl Donatus" , dessen Atribut ein Blitz ist.
Traurig ist nur, mit welcher Unbekümmertheit und Sorglosigkeit in der heutigen Zeit mit diesen Zeitzeugen einer immer mehr nachlassenden Volksfrömmigkeit umgegangen wird.
Darum eine Bitte an alle, schützt und pflegt diese Kreuze!
Quellen:
Wikipedia
Textauszüge mit freundlicher Genehmigung des Geschichtsverein Prümer Land e. V. aus „Der Prümer Landbote 28/91" -